Delegation österreichischer Schüler*innen am CERN in Genf

Can Hopp, Schüler der 8B, durfte vor einigen Monaten ein Praktikum am CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) in Genf absolvieren. Im folgenden Text berichtet er voll Begeisterung und Enthusiasmus ausführlich über die Erfahrungen, die er während seines Aufenthaltes an diesem Forschungsinstitut sammeln durfte.

23 Schüler/innen, zwei Lehrer/innen, unzählige Wissenschafter/innen und die wohl renommierteste Forschungseinrichtung der Welt. Was anfangs wie eine willkürliche Kombination verschiedener Begriffe wirken mag, fasst das „High-School Students Internship Programme“ des CERN treffend zusammen. Denn heuer erhielt Österreich als CERN-Mitgliedsstaat die Möglichkeit, vom 20. Oktober bis zum, 02. November 2019 eine Delegation von Jugendlichen zu entsenden, um ein Praktikum zu absolvieren, den eigenen Horizont zu erweitern sowie einen Einblick in den dortigen Forschungsalltag zu erhalten.

Im Folgenden finden sich nun meine Eindrücke und Erfahrungen dieser unvergesslichen Zeit:

Als ich mich auf den Weg nach Genf begeben habe, hatte ich hohe Erwartungen. Und, nachdem ich zwei Wochen am CERN verbracht habe, kann ich freudig kundtun, dass diese Erwartungen keineswegs enttäuscht wurden!

Im Rahmen des HSSIP wurde mir die einmalige Möglichkeit – das Privileg(!) – gegeben, Forscher „in freier Wildbahn“ zu beobachten und mit ihnen zu interagieren, eine der weltweit größten und renommiertesten Forschungseinrichtungen für Teilchenforschung zu erkunden, aber auch neue Leute – seien es Schüler oder Wissenschaftler (oder Lehrer) – kennenzulernen. Für diese Erfahrungen bin ich zutiefst dankbar.

Was mich am meisten beeindruckt hat, waren hauptsächlich die folgenden drei Aspekte des HSSIP: Zum einen handelt es sich hierbei darum, dass mir die Chance gegeben wurde, eine Vielzahl der Detektoren und Beschleuniger zu besichtigen, und mir diese in ihrer Funktionsweise und ihrem Aufbau verständlich erklärt wurden. Zum anderen wurde ich zweifellos durch die gemeinsame Zeit, die ich mit den anderen Teilnehmern des HSSIP verbracht habe, geprägt. Denn es hat sich glücklicherweise herausgestellt, dass wir uns allesamt gut verstanden haben, was unseren Aufenthalt umso produktiver gemacht hat. Zu guter Letzt hat sich die Arbeit an meinem Projekt (, das von Tommaso Colombo betreut wurde,) als unvergesslich wie auch als äußerst lehrreich erwiesen. Schließlich wurde ich im Laufe meines Praktikums immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die ich bewältigen musste.

Eine weitere positive Erfahrung, die ich während der kurzen Zeitspanne, die wir am CERN verbracht haben, gesammelt habe, ist das Interview, das ich mit dem Herrn Dr. Michael Doser in Person – nicht via Videotelefonie – für meine VWA führen konnte. Während dieses Interviews konnte ich nämlich einige Erkenntnisse gewinnen, welche ich voraussichtlich zeitlebens nicht vergessen werde – sollte ich dies einmal tun, werde ich aber selbstverständlich die Möglichkeit haben, das dazugehörige Transkript zu lesen. Mein Interviewpartner hat mich vor allem mit seiner Souveränität überzeigt, die insbesondere bei der Antwort spontaner Fragen zutage gekommen ist.

Nachdem ich (leider) wieder nach Wien fliegen musste, bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Mir wurde die Gelegenheit gegeben, meinen wohl größten Kindheitstraum auszuleben, was vielen Menschen oftmals verwehrt bleibt. Hierfür bin ich zutiefst dankbar.

Wie ich schon beim Schreiben meines Motivationsschreibens gehofft habe, habe ich es tatsächlich geschafft, vieles zu lernen, einiges zu erfragen und meinen Horizont (minimal) zu erweitern. Und von Neuem bin ich zur Erkenntnis gelangt, zu wissen, dass ich nicht weiß. Denn je mehr ich gelernt habe, desto mehr Fragen haben sich mir aufgeworfen.

Wie sehr mich das Ende des HSSIP auch betrüben mag, kann ich doch nicht klagen, da ich einer von wenigen „Auserwählten“ war, denen diese Chance gegeben wurde. Sowohl die Arbeit mit den Forschern und den anderen Schülern, die an besagtem Praktikum teilgenommen haben, als auch die gemeinsame Zeit mit diesen sind für mich gleichermaßen unvergesslich gewesen. Aus diesem Grund bleiben nur noch zwei Sachen, die ich tun kann. Einerseits werde ich mein neu gewonnenes Wissen ebenso wie meine Begeisterung für die Wissenschaft mit einer Vielzahl anderer Menschen teilen. Andererseits hoffe ich, dass ich eines Tages als Student eine Doktorarbeit verfassen werde, deren Thema mich eventuell wieder ans CERN führen könnte.

Abschließend kann ich jedem/-r, dem/-r eine derartige Chance geboten wird, nur empfehlen, sie zu ergreifen. Man kann nämlich nie wissen, ob man solch eine Möglichkeit noch einmal erhalten wird.

Can Hopp, 8B

Gruppenfoto der österreichischen Delegation (mitsamt den Projektleitern und Organisatoren des CERN)

Quelle: CERN(https://cds.cern.ch/record/2694903)

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